Über den ersten Schultag brauchte ich mir überhaupt nicht so viele Gedanken machen, denn meine Schule ist riesig und man ist erstmal nur einer von 2000 Schülern und niemand kennt dich. Zuerst hatte ich Engineering Design, was mich zuerst ziemlich runtergezogen hat, weil ich nur mit Freshmen (Neuntklässlern) in dieser Klasse war, aber in den nächsten Tagen hat sich dieses Fach zu einem meiner interssantesten Fächer entwickelt, weil wir dort unglaublich interessante Sachen lernen und uns auch gezeigt wird, wie im Silicon Valley gearbeitet wird und man einen richtigen Einblick in den dortigen Mindset bekommt. Die Lehrerin ist eigentlich Chemikerin und hat 25 Jahre lang im Silicon Valley und mehreren dortigen Start-ups, sowie HP gearbeitet. Danach hatte ich Video Production. Der Lehrer, der dieses Fach unterrichtet ist ein junger, motivierter Mann, der Kreativität und eigene Ideen fördert. Einer seiner Schüler hat während der Schulzeit seine eigene Firma gegründet und er hat dem Kind beim Marketing geholfen. In diesem Fach werden auch viele Guestspeaker ihren Beruf vorstellen, zum Beispiel Regisseur oder Screenwriter. Übrigens bekommt jeder an der Schule sein eigenes Chromebook, das man dann während der Schulzeit und zu Hause nutzen kann. Während Lunch bin ich zuerst einmal allein herumgeirrt, bin dann aber doch noch auf ein paar Leute zugegangen und hab mit ihnen Fußball gespielt.
Die Schule wurde zur besten Schule Kaliforniens gewählt, wo das Schulniveau eins der höchsten in den USA ist. Trotzdem kam es an meinem zweiten Schultag zu einem tragischen Vorfall. Ein Senior (Zwölftklässler) beging Suizid. Leider kam dies schon öfter an den zwei High Schools in Palo Alto vor, sodass das hier ein wichtiges Thema ist. Es gibt überall Hinweise auf diverse Krisenhotlines, Schulpsychologen und ein Wellnesscenter (ohne Pool, einfach nur ein ruhiger Ort) in der Schule zum Entspannen.
Obwohl Palo Alto mitten im dicht besiedelten Silicon Valley liegt, sind öffentliche Verkehrsmittel nicht so gut ausgebaut. Der Bus kommt nur jede Stunde und ist auch noch unpünktlich. Einmal kam der Bus 20 Minuten zu spät und war dann auch noch zu klein, sodass nicht jeder hineinkonnte.
Am Freitag war dann mein erster School Dance, der ziemlich schön gewesen wäre, wenn ich ein paar Leute gekannt hätte. Die Musik und das Motto waren gut, es gab Blacklights und alle waren gut drauf. Am Ende stand ich dann nur mit einem Chilenen, der ebenfalls neu ist, am Rand und habe versucht, mich mit ihm zu unterhalten. Leider konnte man sich nicht einfach zu anderen Leuten dazustellen, weil es viel zu eng und zu laut war. Im Endeffekt ist es trotzdem eine Erfahrung und nächstes Mal weiß ich es besser.
Freunde zu finden war auch nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt habe. In jedem Fach ist man in einer anderen Klasse, sodass man zwar jedes Mal neue Leute kennenlernt, aber erstmal nur kurz. Nach dem Unterricht geht dann also jeder zu seinem nächsten Fach und wenn dann Lunch ist, geht jeder erstmal seinen eigenen Weg. Ich habe aber gehört, dass man Freunde eher findet, wenn man einem der Schulteams oder einem Club (AG) beitritt, was ich sowieso vorhatte. Ich habe dem Football-Coach meiner Schule gemailt, ob ich mal ein Training ausprobieren kann, um dann zu entscheiden, ob ich beitrete. Das Football-Team der Henry Gunn High School hat übrigens zu wenige Spieler, sodass sie fast jeden aufnehmen.
Die Schule dauert immer bis zwischen 2:30 Uhr und 3:30 Uhr, sodass sich die Freizeit nach der Schule in Grenzen hält.
Insgesamt kann ich über die Schule sagen, dass sie ziemlich gut ist. Die Lehrer sind motiviert, machen abwechslungsreichen und interessanten Unterricht und es herrscht eine angenehme Atmosphäre!
Videos über die Schule, produziert von einer Video Production Klasse: Gunn Highlight Video 2011: https://youtu.be/pU4WbfoqFEE, Gunn's 50th anniversary: https://youtu.be/3NhghzZcj_4
Quelle: Bild: "Wikipedia Eintrag der Henry Gunn High School", https://en.wikipedia.org/wiki/Gunn_High_School